Stuntscooter – Tipps, Bestseller und typische Merkmale

Abbildung: Stuntscooter
Die Idee aus Übersee hat sich in Europa mittlerweile fest etabliert: Mit einem Stuntscooter vollführen junge Menschen und aktive Erwachsene tolle Kunststücke

Temporeiche Tricks, Athletik, Geschick und spektakuläre Moves kennzeichnen die Handhabung eines sogenannten Stuntscooters – alternativ oftmals getrennt Stunt Scooter geschrieben.

Dessen Stellenwert konkurriert derzeit durchaus mit beliebten und seit Jahren bewährten Freizeitartikeln wie beispielsweise den Skateboards.

Sowohl versierten und „geskillten“ Nutzern als auch Anfängern ermöglicht diese hochmoderne Scootervariante spannende Tricks und Herausforderungen von einfach bis extrem tricky.

Was ist bei der Verwendung eines Scooters für Stunts eigentlich hinsichtlich der aktuellen Angebote zu beachten, was sollte ein gutes Modell können? Diesen Fragen geht der folgende Artikel nach.

Herkunft der Stuntvariante mit dem Roller

Die Idee selbst schwappte im letzten Jahrzehnt aus den USA und Australien nach Deutschland. Pioniere waren Mitglieder der BMX-Szene, welche sich neue Herausforderungen wünschten und diese im Stuntscooter fanden.

Nach England und Frankreich begeistern sich seit einiger Zeit verstärkt Einwohner aus Deutschland für diese neue Möglichkeit der aktiven Freizeitgestaltung. Als Hersteller sind Marken wie Shaun White, Razor, Madd Gear, Powerslide, JD Bug oder Flexsurfing etabliert.

Der ein oder andere blaue Fleck gehört natürlich zur Erfahrung dazu, weshalb man sich grundsätzlich mit passender Sportschutzkleidung ausstatten sollte.

Zu nennen sind:

  1. Helm
  2. Ellbogen- und Knieschoner
  3. Rückenprotektoren

Was ist ein Stuntscooter eigentlich?

Zunächst weisen die meisten Stuntscooter der führenden Hersteller bei oberflächlicher Betrachtung eine gewisse Nähe zum normalen Cityroller für Erwachsene oder zu einem Kinderscooter auf.

Doch blickt man auf die großen Belastungen, welche ein Stuntgerät beim anspruchsvollen Einsatz verkraften muss, dann zeigen sich deutliche Unterschiede: Etwa in der besseren Ausstattung, der Widerstandskraft, der Konstruktion und daraus resultierend im Preisbereich.

Ein Stuntscooter stellt somit eine kompakte und sehr belastbare Form des „normalen“ Tretrollers dar und ist ein akzeptiertes Sportgerät, das oft in Skateparks und verwandten Anlagen genutzt wird.

Aufgrund der hohen Anforderungen bei der Verwendung (Sprünge, Drehungen, harter Aufprall) gelten ein reduziertes Design und die technisch hochwertige Ausstattung als typische Merkmale der modernen Freizeitprodukte. Für Tricks und spektakuläre Moves angefertigte Roller fallen zudem deutlich schwerer und robuster aus.

Es sind leistungsoptimierte Sportgeräte und daher in der Anschaffung teurer. Jedes Bauteil wird exakt gefertigt und muss den Belastungen verlässlich stand halten, daher gilt Vorsicht bei reinen Billigangeboten.

Events und Altershinweise für Scooterkunststücke

Seit 2010 existieren sogar offizielle Wettkämpfe und Events mit jugendlichem und coolen Ruf. Dies spiegelt wider, wie etabliert der innovative Spezialscooter mittlerweile ist.

Es entwickelte sich in diesem Jahrzehnt eine wachsende und extrem motivierte Szene, passend dazu kommen viele neue Modelle* auf den Markt.

Die meisten Stuntroller eignen sich für eine recht große Alterspanne, erfordern aber natürlich einiges an motorischem Können: Sowohl Jugendliche, aktive Erwachsene als auch Kinder ab etwa 8 Jahren (Entwicklungsstand bitte bedenken) vollführen damit beeindruckende Kunststücke.

Ohne Spaß, Bereitschaft zum Üben und Interesse geht es allerdings nicht: Einen Stuntscooter sollte man daher nur anschaffen, wenn dieser zu den Neigungen und den Fähigkeiten passt.

Video: Scooterstunts eines Zwölfjährigen

Hinweis: Das Video zeigt einen Jungen nach zwei Jahren Übung und vermittelt ein Bild, das bewusst nicht überzogen daher kommt und einige Basics zeigt. Im Idealfall trägt man allerdings statt einer Kappe einen besser schützenden Helm.

Aktuelle Stuntscooter Angebote und Bestseller

Der Blick auf die aktuellen Stuntscooter Bestseller* vermittelt einen Überblick über beliebte und bewährte Modelle. Es empfiehlt sich neben der Platzierung zudem auf die Bewertungen der Nutzer zu achten, denn sie können authentische Angaben über die Qualität der Produkte „im Einsatz“ vermitteln.

Als Orientierung gilt, dass günstige Angebote bis etwa 80€ anzusiedeln sind, während viele hochwertige Modelle ab ca. 160€ angeboten werden. Schwankungen sind möglich.

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Tipps und Merkmale

Die Stuntvariante entwickelte sich aus einem gängigen Scooter – einem simplen Tretroller mit Klappgelenk. Für das neuartige Sportdesign entfernte man dieses Gelenk und passte die Gesamtgeometrie an. Worauf sollte man als möglicher Käufer und Nutzer ergänzend achten?

Räder und Felgen

Die verwendeten Räder weisen meist einen Durchmesser von 100, 110 oder 120 mm auf. Kunststoff ist vor allem bei Einsteigermodellen das Basismaterial der Wheels (Laufräder). Preislich fallen sie dadurch günstiger aus, verschleißen durch die Tricks aber schneller. Moderne Scooterfelgen sind aus Kunststoff, Aluminium oder Titan – Reihenfolge basiert auf ansteigender Haltbarkeit – gefertigt.

Griptape

Ohne den richtigen Halt klappt kein Stunt: Für eine gute Standsicherheit auf dem Gerät sorgt das Griptape. Praktisch ist selbiges eine aus Sandpapier aufgeklebte Oberfläche, die im Laufe der Zeit verschleißt und dann erneuert werden sollte. Die Kontrolle des Gefährts gehört in diesem Zusammenhang zu den wichtigsten Aufgaben des Nutzers.

Gabel (Fork) und Deck

Hinsichtlich der Gabel werden Aluminium oder Stahl als Material genutzt – man orientiert sich bei den Steuersätzen an der Technik und den Abmessungen aus dem Radsportbereich. Das Deck umfasst die Trittfläche, die Steuerkopflagerung und die Hinterradaufnahme, dafür werden erneut Stahl oder Aluminium verwendet.

Unterschiede:

  • Stahl ist stabil, haltbar und günstig. Es wiegt jedoch mehr als Alu und ist daher nicht mit allen Tricks kompatibel
  • Aluminium ist widerstandsfähig und leicht. Hersteller der hochpreisigen Marken fertigen daraus ihre Decks, damit so gut wie jede Trickidee umsetzbar ist

Kugellager

Es hat sich durchgesetzt, Inlineskate-Kugellager (Maße: d = 8 mm, D = 22 mm, B = 7 mm) zu nutzen, zu empfehlen ist die ABEC Klasse 7. Wichtige Eigenschaften sind die Aspekte Leichtgängigkeit und Abwehr von Schmutz. Wichtig: Gebrandete Lager transportieren zu diesen „Basics“ oft ein spezielles Markenimage und kosten dadurch mehr. Industriekugellager mit 2-facher RS-Abdichtung gelten als alternative und günstige Option. Detaillierte Infos zu diesem bisweilen kontrovers diskutierten Aspekt finden sich hier.

Bremsfunktion

Eine Reibblechbremse auf das Hinterrad ermöglicht die nötige Temporeduktion. Ein gewisser Verschleiß tritt auf, denn intensives Bremsen erzeugt mitunter einen Bremsplatten oder das Durchschmelzen des Hinterrades.

Hinweis: Die Höhe bzw. Größe eines Stuntscooters kann zwischen 71,5 und 85,5 Zentimetern liegen. Sie sollte auf jeden Fall zur Körpergröße des Nutzers passen, um das beste und sicherste Handling bei den Stunts zu gewährleisten.

Video: coole und spektakuläre Tricks mit einem sportlichen Scooter

Dieser Clip erlaubt einen Einblick in das, was mit einem Stuntscooter nach längerem Training möglich ist; das Ergebnis kann aus athletischer und technischer Sicht sehr beeindrucken.

Viele verschiedene Moves und Kunststücke existieren – dabei ist auf den Prozesscharakter hinzuweisen: Jährlich werden neue Ideen und Bewegungen erdacht, erprobt und vorgeführt.

Übersicht und Namen gängiger Tricks (Quellenangabe):

  • X-up : Drehung des Lenkers im Flug um 180° ohne dabei loszulassen – die Arme bilden ein X.
  • X-ride : Drehung des Lenkers um 180° und dabei weiter fahren – die Arme bilden ein X.
  • Barspin: Lenker (Bar) loslassen und ihn dabei drehen (um 360°). Funktioniert auch mit einer Führung mit den Händen.
  • Oppo Barspin: Siehe Barspin, nur dreht man ihn in die entgegengesetzte Richtung.
  • Barspin Rewind: Die Bar wird um 270° mit einer Hand geführt um dann wieder mit der anderen Hand sie in die andere Richtung zu führen.
  • Tabletop oder Invert: Der Scooter wird in der Luft „auf die Seite gelegt“, Anfang der 80er Jahre gab es auch die historische Bezeichnung Pancake, die heute keiner mehr verwendet.
  • 180° (One – Eighty) : Drehung in der Luft um 180° um die eigene Achse mit anschließendem Rückwärtsfahren (Fakie).
  • 360° (Three – Sixty) : Drehung in der Luft um 360° um die eigene Achse.
  • 540° (Five – Fourty) : Drehung in der Luft um 540° um die eigene Achse mit anschließendem Rückwärtsfahren (Fakie). Auch Drehungen um 720°, 900°, 1080° und 1260° wurden schon ausgeführt.
  • Nofoot: Im Sprung werden beide Füße vom Deck heruntergenommen.
  • Nohand: Im Sprung beide Hände vom Lenker nehmen.
  • Tuck-Nohand: Im Sprung den Lenker in die Hüften fallen lassen und die Hände weit gestreckt nach außen zeigend.
  • Suicide: Nohand bei dem man sich so weit wie möglich nach hinten lehnt und die Hände, wenn möglich hinter dem Rücken zusammen klatschen lässt.
  • Cashroll: Eine Drehung in der Luft die einem doppelten Flair ähnelt. Zuerst wird eine halbe Drehung gefolgt von einem Backflip vollführt. Nach dem Backflip wird noch eine halbe Drehung drangehangen. Zum ersten Mal von Brett „Maddog“ Banasiewicz gezeigt.
  • Backflip: Rückwärtssalto.
  • Frontflip: Vorwärtssalto.
  • Flair: Backflip mit einem 180°.
  • Tailwhip: Der hintere Teil des Scooters (Deck) wird einmal um den vorderen Teil samt Fahrer herumgedreht. Die Füße verlassen dabei das Deck.
  • Tailwhip-Rewind: Das Deck wird um 270° in der Luft gedreht, um es dann mit einem Fuß wieder zurückzudrehen.
  • Tailwhip-Kickless-Rewind: Das Deck wird mit einer bestimmten Barbewegung in der Luft um 270° gedreht und ohne Fuß, also nur mit der Barbewegung wieder zurückgedreht.
  • Finger whip: Mann holt denn Scooter zu sich nach oben und dreht das Deck mit den Fingern.
  • Decade: Man dreht sich mit Körper und Lenker um das Steuerroher, während das Deck in der Spur bleibt. Wie auch der Tailwhip ist der Decade ein Flatland-Trick, der erst später auf Rampe bzw. Street übertragen wurde.
  • Tiregrab: Man springt relativ steil raus und berührt mit einer Hand den Vorderreifen.
  • Tailtap: Der Fahrer springt im 90° Winkel auf die Rampenplattform und landet auf dem Hinterrad, um wiederum mit einer 90° Drehung in die Rampe „einzutauchen“
  • 540°-Tailtap: Drehung beim Tailtap um 540°
  • Nosepick: siehe Tailtap, nur auf dem Vorderrad
  • Nosepick Tailwhip: Ein Tailwhip während eines Nosepicks
  • Footjam Tailwhip: Der hintere Fuß wird zwischen Gabel und Reifen geklemmt wobei eine Art Stoppie entsteht während des Stoppies wird der Tailwhip vollzogen
  • Bunny Hop: Ist wenn man zuerst mit dem Vorderrad, dann mit dem Hinterrad vom Boden abspringt und mit beiden Rädern in der Luft ist
  • Wallride: Man springt mit beiden Rädern an die Wand und fährt an der Wand im Idealfall mehrere Sekunden
  • Hip Transfer: Über eine Ecke einer Rampe springen und in eine andere „eintauchen“.
  • Candy Bar: Man streckt den Fuß zwischen den Armen über dem Lenker aus.
  • Can Can: Man streckt einen Fuß über den Rahmen und kickt ihn in die Luft.
  • Air: Man springt mit beiden Rädern über die Coping hinaus und macht in der Luft dann einen 180°.
  • One Foot : Man streckt einen Fuß vom Deck weg.
  • Peg Grab : Man berührt das vordere Peg mit der Hand.
  • Grinds werden die Tricks genannt, die an Mauerkanten, Geländern oder anderen gleitfähigen harten Kanten durchgeführt werden können. Dazu wird mit dem an Vorder und/oder Hinterrad befindlichen unbeweglichen Pedalen/Rohrstummeln an den Kanten angesetzt und entlanggeschlittert.
  • Briflip: Man dreht den Lenker um 90 Grad, und lässt den Scooter ihn der Luft über einem schleudern.
  • Scooter Flip: Man schwingt den Scooter über sich, ähnlich wie bei einem Front bri, lässt mit einem Arm den Bar los und fängt danach den Scooter wieder.
  • Buttercup: Ein Briflip mit zwei Tailwhips .

Unterschiede: Anfänger versus Profis

Aus Anfängern werden vielleicht Profis. Doch davor sollten die Beginner sich nicht im kniffeligen Eigenbau verschleißen und besser mit einem komplett zusammengebauten Stunt Scooter loslegen.

Die Beherrschung des neuen Lieblings wird seine Zeit benötigen und oft merken nicht wenige Nutzer erst dabei, wie weit sie gehen können oder bis zu welchem Punkt der Spaß an der Sache (das Wichtigste!) erhalten bleibt.

Richtige Profis verwenden im Zuge ihrer Entwicklung ein auf sie zu 100% abgestimmtes Gerät – einen sogenannten Custom Scooter aus ausgewählten und oft kostspieligen Einzelteilen.

Der Eigenbau ist allerdings nicht immer problemlos umzusetzen und nur demjenigen zu empfehlen, der weiß, was genau benötigt wird und was damit erreicht werden soll. Custom Scooter finden sich somit eher im Leistungssportsegment.

Fazit: Stuntscooter für den dynamischen Freizeitspaß

Wer gerne „Action“ erlebt und sich neuen Herausforderungen stellt, der ist mit einem Stuntscooter modern und passend ausgerüstet. Der ehemalige Trend aus Übersee hat sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil cooler Outdoorsportarten entwickelt und eignet sich für Jung und Alt, aber eben nicht für Jedermann. Voraussetzung ist der Mut zu Neuem, Geduld, Übung, eine gute Körperbeherrschung, stabil-hochwertiges Material und die Freude an ambitionierter Bewegung.