Laufräder existieren in vielen Varianten: Neben Größe, Bereifung, allgemeinem Design, Materialqualität und Anpassbarkeit unterscheiden sie sich in Hinblick darauf, ob eine Handbremse verbaut ist oder nicht.
Wer sich zum ersten Mal mal mit dem Thema Bremse am Laufrad beschäftigt, zeigt sich oft verunsichert darüber, wie wichtig eine Handbremse ist oder ob darauf verzichtet werden kann.
Die folgenden Abschnitte thematisieren die Einsatzmöglichkeiten der Laufradbremse, die physischen Voraussetzungen der Kinder und allgemeine Gedanken zur Sicherheit des Laufrads.
Es wird dabei keine Pauschalempfehlung für oder wider eine Laufradbremse ausgesprochen, sondern geschaut, unter welchen Bedingungen die zusätzliche Bremse Sinn macht und wann sie den Kindern nutzt.
Handbremse am Laufrad als ein Sicherheitsfaktor unter vielen
Ist eine Bremse am Laufrad verzichtbar oder sinnvoll? Eine pauschale Diskussion wäre in diesem sensiblen Themenfeld einseitig und oberflächlich, weil die Sicherheit des Laufrads ein interaktives Zusammenspiel darstellt, welches sich aus mehreren Faktoren zusammensetzt:
Zu nennen sind in Hinblick auf die Laufradsicherheit
- Design und Qualität des Laufrads
- Kindliches Spielverhalten – vorsichtig versus risikoreich
- Alter des Kindes
- Psychische Reife
- Umgebungsfaktoren: Ist starkes Gefälle vorhanden, wie eben ist der Bodenbelag, liegen die Gehwege dicht bei der Straße? Zu bedenken ebenfalls ablenkender Lärm und Stress durch viele Menschen
- Stand der motorischen Entwicklung
Diskussion um die Notwendigkeit einer Bremsfunktion
Hinweise, Diskussion und Tipps zum richtigen Einsatz der Handbremse. Wann hilft sie bei der Sicherheit, was kann sie nicht leisten, unter welchen Bedingungen ist sie nutzlos?
- Zunächst ist darauf zu verweisen, dass – entgegen der Intuition – ganz junge Kinder um die zwei Jahre noch nicht so von einer Bremse am Laufrad profitieren, wie etwas ältere Kinder. Der Grund ist einfach: Meist fehlt ihnen die Kraft, um die Bremse zu ziehen – diesen Vorgang bekommen Kinder ab drei Jahren im Schnitt besser hin.
- Eine Handbremse bremst dosiert ein, nicht abrupt. Es wäre also falsch, wenn die Kinder denken, dass eine Handbremse ihre Sicherheit ohne durchdachtes Spielverhalten gewährleistet. Sie markiert eine unterstützende Sicherheitsmaßnahme, die Hauptsteuerung des Laufrads geschieht über Beineinsatz und Füße. Das gilt auch für das Bremsen – ein Grund, warum einige Hersteller keine Bremsen verbauen.
- Im Gegenzug ist bei abschüssigem Gelände eine Handbremse ein gutes Hilfsmittel, um sanft zum Stand zu kommen. Die Umgebung entpuppt sich als wichtiger Faktor, ob eine Laufradbremse Sinn macht oder nicht. Zudem gilt: Je mehr die Kinder im Zuge ihrer Entwicklung auf Touren kommen und mutiger werden, desto nützlicher eine ergänzende Bremshilfe.
- Eine Handbremse bereitet natürlich nur begrenzt auf das spätere Fahrradfahren vor, denn dort kommt oft der Rücktritt zum Einsatz, welcher beim Laufrad kein Pendant hat. Andererseits hilft ein erstes Gespür für vorsichtiges Bremsen mit der Hand dabei, die Handbremse am Fahrrad später gefühlvoll einsetzen zu können.
- Die Qualität der Bremse entscheidet maßgeblich über den Nutzen. Im Idealfall lässt sie sich einstellen und hält mit der Entwicklung des Kindes Schritt. Zu große Bremswirkung verhindert das natürliche Spiel, zu schwache Bremsen vermitteln ein falsches Sicherheitsgefühl und verlieren ihren Nutzen und Sinn.
Überblick: Laufräder für Kinder mit Bremse*
Nutzen und Vorteile einer Laufrad-Bremse
Eine Bremse am Laufrad macht nur dann Sinn, wenn die Kinder diese auch bedienen und ihrer Bremswirkung einschätzen können.
Die grundsätzliche Steuerung des Kinderrads zum Laufen geschieht mit den Füßen – diesen Prozess kann und soll eine Handbremse nicht ersetzen.
Eine per Hand initiierte Bremswirkung nutzt folglich nur dann, wenn sie bei temperamentvollen und kräftigen Kindern zusätzlich zum Abbremsen mit den Beinen verwendet wird. Dann begünstigt sie die Temporeduktion und leistet ihren Teil zum sicheren Spielerlebnis.
Hinweis: Es bedarf dennoch etwas Übung, damit die Kleinen realistisch einschätzen können, was ihr Handgriff bewirkt. Es empfiehlt sich daher, zunächst vorsichtig mit der Hand zu bremsen, um Erfahrungen zu sammeln.
Fazit: Alter und Kraft spielen eine entscheidende Rolle
Je kräftiger die kleinen Kinder werden und je schneller sie das Laufrad in Bewegung versetzen, um so mehr macht die zusätzliche, dosierte Bremswirkung Sinn. Oft ist dies erst ab dem 3. Lebensjahr der Fall.
Doch es existieren auch Außnahmen: Spezielle Bremsen orientieren sich an kleinen Kinderhänden und ermöglichen es damit bereits jüngeren Semestern, die Bremswirkung zu nutzen, achten Sie dabei auf den Hinweis der Herstellers in der Produktbeschreibung.
Wie erwähnt sollte der Einsatz der Handbremse vorsichtig gelernt werden, damit die Kleinen ein Gespür für den Bremswiderstand bekommen. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.