Kinderlaufrad – besser aus Holz oder aus Metall?

Wer seinen Kindern vor dem ersten Fahrrad nicht nur Spiel- und Bewegungsspaß vermitteln, sondern sie vorher sinnvoll auf das spätere Fahrradfahren vorbereiten will, steht oft vor der Materialfrage:

Soll es ein Holzlaufrad oder ein Exemplar aus Metall sein?

Neben ästhetischen Argumenten werden viele Vor- und Nachteile in der Diskussion um das beste Laufrad-Material immer wieder genannt.

Beide Typen des Laufrads werden im Folgenden dargestellt; Ziel ist eine faire Perspektive. Dies gilt sowohl für Räder, die aus Holz gefertigt worden sind, als auch in Hinblick auf Exemplare, welche auf den Werkstoff Metall/Aluminium setzen.

Man sollte in diesem Zuge zudem nicht außer Acht lassen, dass die Bedürfnisse und die Physiologie des Kindes relevante Faktoren sind, nicht ausschließlich die Diskussionen und Wünsche der Erwachsenen.

Allerdings ist auch zu bedenken, dass der rege Meinungsaustausch von aufmerksamen Eltern natürlich Inhalte bietet, die über den Erfahrungshorizont ganz junger Menschen hinausgehen.

Holz-Laufrad versus Metall-Laufrad

Zum einen gibt das klassische und seit Langem bewährte Laufrad aus Holz, ein Spielzeug mit Tradition.

Viele Hersteller gehen seit geraumer Zeit allerdings über diesen klassischen Ansatz hinaus und verwenden Aluminium oder Stahl für den Rahmen ihres Laufrads.

Gemein ist beiden Gattungen das grundlegende Design: Ein Kinderlaufrad weist im Normalfall – genau wie ein Fahrrad – zwei Räder auf, besitzt aber keine Pedalen.

Einige Modelle verfügen über eine Lenkung mit eingeengtem Spielraum, die „Weite“ variiert dabei; die Grundidee dahinter ist, das Verreißen des Lenkers durch mangelnde Übung zu verhindern.

Im Alltag des Spielens sitzen die Kinder auf dem Sattel und haben immer einen festen Stand auf dem Boden. Sie bewegen sich mit dem Einsatz ihrer Füße auf dem Laufrad vorwärts und gewinnen dadurch Sicherheit und Erfahrung im Umgang mit dem ersten Rad in ihrem Leben.

Eine sichere und vor allem nicht zu schnelle Methode, um sich langsam an das Radfahren zu gewöhnen – und im selben Moment das Gleichgewicht zu trainieren. Damit werden sie sehr gut auf das spätere Leben vorbereitet.

In der Funktion unterscheiden sich Holzräder und Metallmodelle demnach wenig, beide Spielarten sind tauglich und nützlich.

Laufrad aus Holz

Pro Argumente:
Holzlaufräder eigen sich meist bereits für sehr kleine Kinder, diese können dem natürlichen Rohstoff Holz im Regelfall instinktiv etwas abgewinnen. Daher sind Holzräder bei ihnen sehr beliebt.

Ökologisch orientierte Eltern versuchen mit solchen Rädern zudem, den natürlichen Bezug des Kindes zu fördern, es spielerisch für die Umwelt zu sensibilisieren.

Auch aus diesem nachhaltigen Bewusstsein heraus werden im Zuge der Fabrikation von Holzlaufrädern oft hochwertige Hölzer wie Fichte oder Kiefer genutzt.

Kinder sind im gleichen Alter natürlich unterschiedlich groß, daher sind auch Holzmodelle in allen Größen verfügbar.

Hinweis: Um die Kinder vor Splittern zu bewahren, lackiert man die meisten Laufräder aus Holz in kindgerechten Farben.

In Hinblick auf die Sicherheit bietet diese Gattung den Vorteil, dass die Holzscheiben anstelle der Speichen die Verletzungsgefahr reduzieren.

Einschränkungen:
Nachteilig ist, dass einige Holzräder nicht in der Höhe anpassen lassen, somit nicht mitwachsen und – je nach Qualität der Verarbeitung – anfälliger gegenüber Feuchtigkeit sind. Allerdings nimmt die Anzahl auch höhenverstellbarer Holzlaufräder in letzter Zeit zu.

Laufrad aus Metall

Pro Argumente:
Metall-Laufräder sind flexibler als ihre Holzkonkurrenten: Sattel und Lenker sind sehr flexibel höhenverstellbar.

Das ist ein großer Pluspunkt, wenn die Kinder wachsen und sich ihre Physiologie ändert. Ein metallenes Laufrad passt sich den geänderten Ansprüchen variabel an und kann weiter benutzt werden.

Ein Argument, das in Hinblick auf die Kosten in Betracht gezogen werden sollte.

Familien mit mehreren Kindern ermöglicht ein Metall-Laufrad zudem, dass alle Racker zwischen ca. 2-6 Jahren dieses durch die individuellen Anpassungsoptionen nutzen können.

Manche Kinder reagieren zudem sehr auf den optischen Stylefaktor von Aluminium oder Metall. Derartige Produkte wirken oft modern und „cool“.

Je zeitgemäßer das Design, desto mehr kleine Features weisen einige Modelle auf: Das kann zum Beispiel eine besonders schöne und spektakuläre Rahmenform sein oder auch die extra Polsterung des Lenkers.

Einschränkungen:
Vorsicht ist bei den Metallspeichen geboten, wenn die Kleinen noch wenig Erfahrung mit dem Rad haben: Hier ist es sinnvoll, die Kinder beim Spiel mit dem Laufrad zu beobachten und ihnen das Wichtigste zu erklären, das reduziert mögliche Pannen.

Die Relativierung der Materialfrage

Fazit: Eine pauschale Antwort ist bei der Frage nach dem besten Material bei einem Laufrad nicht zu geben. Vielmehr sollten Eltern mit ihren Kindern schauen, was für Bedürfnisse das Rad abdecken soll und welche physiologischen Eigenschaften der kleine Nachwuchs mit sich bringt. Auch die finanziellen Möglichkeiten beeinflussen die Wahl.

Erst daraus ergibt sich, welche Merkmale des Laufrads (Beispiel: mitwachsend oder ökologisch nachhaltig?) am wichtigsten sind. Anschließend fällt die Auswahl leichter, wobei der Stellenwert einer hochwertigen und stabilen Verarbeitung in Hinblick auf die Sicherheit und die Vermeidung von kleinen Pannen wichtiger erscheint, als das Ausgangsmaterial.